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7 HÄUFIGE FEHLER BEIM AUSMISTEN, DIE DU VERMEIDEN KANNST

Ob du nun deine ganze Wohnung ausmisten oder nur in einem einzigen Raum aussortieren willst - dich stören Chaos und Unordnung und du möchtest dich von einigen Dingen trennen.


Um Ordnung zu schaffen, ist es absolut notwendig, Ballast loszulassen. Das stellt die Basis des gesamten Prozesses da und nur so kannst du wieder Klarheit gewinnen und den Dingen, die dir wirklich nützlich und wichtig sind, den entsprechenden Raum geben.


Aber das Ausmisten kann anstrengend sein und dabei warten einige Fallstricke, die dieses Vorhaben zum Scheitern bringen können. Diese möchte ich in diesem Beitrag benennen und aufzeigen, was stattdessen hilfreich sein kann, damit du diese Hürde meisterst.


FEHLER NR. 1 - DU DENKST, DU DARFST KEINE FEHLER BEIM AUSMISTEN MACHEN


Starten wir also direkt mit dem Glauben, dass du alles richtig machen musst. Fehler oder Missgeschicke gehören zum Prozess ganz einfach dazu und lassen sich nicht vermeiden.


Und was heißt das auch schon? Vielleicht brauchst du bei bestimmten Dingen etwas länger, kannst dich bei einigen Sachen nicht entscheiden oder dein erster Versuch scheitert, weil du überfordert bist. Wer keine Fehler macht, kann auch nicht dazulernen.


Das ist nicht schlimm! Es kann sogar hilfreich sein, wenn du dich dafür nicht verurteilst. Denn so hast du eine neue Perspektive einnehmen können. Wenn ich vor einer Herausforderung stehe, versuche ich mir immer zu sagen, dass darin eine Kraft und Potenzial stecken.


Wenn ich schon alles darüber wüsste, dann wäre es keine Herausforderung und deshalb versuche ich auch, anzunehmen, dass da Dinge auf mich zukommen, die mir schwerfallen, die vielleicht zunächst zu groß für mich sind, die ich mir erst mal anschauen und verstehen muss.


Mir kommt da spontan ein Bild in den Kopf: Stell dir vor, du stehst vor einem großen Stein, unter dem etwas liegt, an das du herankommen willst. Du versuchst, ihn umzustoßen, aber er ist zu schwer. Du fällst dabei ein paar Mal hin, siehst aber von unten seine Form.


Und dann merkst du, dass du es vielleicht besser von der anderen Seite probierst. Du gehst um ihn herum und stellst fest, dass dort ein weiterer Stein liegt, der dein Schieben verhindert hat. Du kletterst herauf und schon kannst du den großen Stein viel leichter wegstoßen.


Was ich damit sagen will: es gehört schlichtweg dazu, nicht sofort die beste Herangehensweise zu haben, nicht sofort alles richtig zu machen. Beim Aussortieren mag es dir zunächst schwerfallen, dich von etwas zu trennen, aber allein dass du dich gedanklich damit auseinandergesetzt hast, mag "den Stein ins Rollen" gebracht haben, sodass du auf jeden Fall weitergekommen bist.


FEHLER NR. 2 - DU DENKST, ES MUSS PERFEKT WERDEN


Ganz ähnlich verhält es sich bei perfektionistischen Zielvorstellungen. Vielleicht hast du Bilder von perfekt organisierten Räumen bei Instagram oder Pinterest gesehen, die du gern nachahmen würdest. Diese entsprechen meist nicht der Realität. Dahinter stecken häufig bestimmte Marken, Influencer*innen & Co., die etwas verkaufen/vermarkten wollen.


Der Versuch, Perfektion zu erreichen, ist zum Scheitern verurteilt. Dein Zuhause soll ein lebendiger Ort sein, der deine Persönlichkeit widerspiegelt. In der Perfektion ist aber kein Platz für individuelle Bedürfnisse und Gefühle.


Wenn du denkst, das, was du mit dem Ordnungsprozess anfängst, muss perfekt werden, dann nimmst du die die spielerische Freude, das Ausprobieren und gibst womöglich schnell wieder auf, wenn Schwierigkeiten auftauchen und es nicht perfekt läuft.


Lass dich nicht blenden Social Media oder Fernsehsendungen, sondern lass dich stattdessen auf den Prozess ein, der nicht perfekt sein wird. Wenn es dein Ziel ist, eine perfekt durchgestylte Wohnung zu haben, die aussieht, wie aus einem Hochglanzmagazin, dann wirst du vermutlich etwas hinterherlaufen, das nicht funktionieren kann.


Zitat: "Menschen mit einer wachstumsorientierten Denkweise glauben, dass sich ihre Fähigkeiten und Überzeugungen weiterentwickeln können, und sind auch bei Misserfolgen erfolgreich. So können sie auf eigene Fehler eingehen und daraus lernen." von Ayelet Fishbach

FEHLER NR. 3 - DU HAST KEIN REALISTISCHES ZIEL


Wenn dein Ziel grundlegend darin besteht, dich von überflüssigem Kram, unbedeutenden Dingen und Sachen, die nicht mehr zu dir passen, zu trennen und stattdessen nur noch von dem umgeben zu sein, das für dich Freude auslöst, wichtig ist oder einen Nutzen hat, dann wirkt das nicht nur realistischer, sondern ist auch viel greif- und erreichbarer.


Bilder aus Magazinen oder dem Internet können durchaus helfen, sollten aber nur als grobe Orientierung dienen, die eine grundlegende Stimmung abbilden, die du dir wünschst. Wichtiger als eine tolle Wirkung nach außen sind deine persönlichen Bedürfnisse und Anforderungen.


Vielleicht möchtest du dich einfach von einigen Altlasten befreien und empfindest bereits danach ein Wohlgefühl. Oder du willst deine Aktenordner und Papierstapel von veralteten und unwichtigen Dokumenten befreien, um wieder alles wichtige schnell zu finden.


Überlege dir also genau, wohin die Reise gehen soll. Je besser du das weißt, desto motivierter und zielgerichteter kannst du beim Aussortieren vorgehen und dich über erreichte Zwischenziele freuen. Fragen wie die folgenden können dabei helfen:


  • Wie möchtest du dich in deiner Wohnung fühlen?

  • Von was bist du gern umgeben?

  • Welche Farben sorgen für die Atmosphäre, die du dir wünschst?

  • Magst mehr oder weniger Deko?

  • Magst es lieber, wenn Dinge offen zu sehen oder hinter geschlossenen Schränken verstaut sind?


FEHLER NR. 4 - DU WILLST ZU VIEL


Ein weiterer Fehler beim Ausmisten, der häufig passiert. Um auszumisten und Ordnung zu schaffen, ist es sinnvoll, systematisch vorzugehen, um nichts zu vergessen. Außerdem stellst du damit sicher, dass du nicht "ein bisschen hier und ein bisschen da" anfängst, nur um dann den Eindruck zu haben, dass sich eigentlich gar nichts getan hat.


Dementsprechend ist es ratsam, einen Schrank oder eine Kommode vollständig auszuräumen, um sich einen Überblick zu verschaffen und jedes Teil einzeln in die Hand zu nehmen, um eine bewusste Entscheidung zu treffen.


Wenn du allerdings in deiner Küche sämtliche Ober- und Unterschränke leer machst, dann kann es passieren, dass du den Überblick komplett verlierst und gar nicht mehr weißt, wo du anfangen sollst.


Dann besteht die Gefahr, dass du schnell abgelenkt bist und nicht zielgerichtet und strukturiert vorgehst. So zieht sich der Prozess lange hin und du siehst kaum einen Fortschritt. Außerdem bleibt deine Küche womöglich die nächsten Tage schwer begehbar.


Wenn du stattdessen in kleinen Schritten vorgehst und dich so Stück für Stück von Ballast befreist, schaffst du effektiv viel mehr und bist nicht überfordert von der schieren Menge an Dingen. Plane genügend Zeit ein, sodass du nicht unter Druck gerätst.


FEHLER NR. 5 - DU GIBST AUF


Egal, wie klein du anfängst - wenn du Dinge aus Schränken und Schubladen holst, wird es zwangsläufig zunächst chaotischer aussehen. Das lässt sich nicht vermeiden und es sollte dich auch nicht davon abhalten, weiterzumachen.


Schließlich hast du ein klares Ziel vor Augen und lässt dich auf den Prozess ein. Denn wenn du dich vorher darauf einstellst und es entsprechend einplanst, dann stärkt das deine Motivation, weil du weißt, dass das eine ganz normal Begleiterscheinung des Ausmistens ist.


Und die verschwindet im Laufe des Prozesses auch wieder, wenn du systematisch und in kleinen Schritten vorgehst, motiviert und positiv dranbleibst, dich nicht verurteilst und zwischendurch immer wieder deine Hausaufgaben erledigst, zu denen ich jetzt komme.


FEHLER NR. 6 - DU BRINGST AUSSORTIERTES NICHT WEG


Denn damit das Chaos verschwindet, sollten deine aussortierten Dinge zeitnah deine Wohnung verlassen. Ich höre ganz oft in meinen Ordnungscoaching, wie erleichternd es ist, wenn ich meinen Kund*innen nach der gemeinsamen Arbeit Spenden und Entsorgungen abnehme.


Denn das Aussortieren ist schon allein ziemlich anstrengend, da in kurzer Zeit viele Entscheidungen getroffen werden. Das kostet Kraft, die im Nachhinein vielleicht nicht mehr für das Verkaufen, Verschenken, Spenden oder Entsorgen zur Verfügung steht.


Das ist ein weiteres Argument, um nicht zu viel auf einmal zu wollen. Denn du solltest immer einplanen, dass du aussortierte Dinge noch möglichst nachhaltig weitergibst oder entsprechend entsorgst.


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FEHLER NR. 7 - DU KAUFST SCHON IM VORFELD BOXEN UND KISTEN


Auch das erlebe ich immer wieder: bevor überhaupt mit dem Aussortieren begonnen wurde, sind bereits Ordnungshelfer besorgt worden. Die Absicht ist erst einmal durchaus nachvollziehbar und löblich, schließlich soll dadurch Ordnung geschaffen werden.


Du tust dir allerdings keinen Gefallen damit, auf Verdacht irgendwelche durchsichtigen Boxen unterschiedlicher Größe zu kaufen, weil absolut unklar ist, ob du diese überhaupt benötigst. Es kann sogar dazu führen, dass du dann krampfhaft versuchst, diese Boxen zu nutzen, obwohl etwas anderes viel geeigneter wäre. Du schränkst dich somit unnötigerweise ein.


Wenn du Ordnungshelfer richtig einsetzen willst, dann wartest du zunächst das Ausmisten und Sortieren ab, um festzustellen, was an Kisten und Boxen noch notwendig ist. Häufig kann sogar mit Vorhandenem gearbeitet werden, sodass Neuanschaffungen in Grenzen gehalten werden können.


Außerdem geht es beim Aussortieren auch darum, künftig überlegter zu konsumieren, Ressourcen zu schonen und nachhaltiger zu leben. Wenn dann 43 neue Kunststoffboxen angeschafft werden, ist das sicher ein netter Anblick und in einigen Fällen "nötig", es torpediert meiner Meinung nach aber den Gedanken der Nachhaltigkeit.


Schubladentrenner, Kisten, Drehteller uvm. sind unbestritten sinnvolle Tools, um Dingen einen Rahmen, eine Begrenzung und einen festen Ort zu geben. Es darf aber kein blinder Konsum stattfinden, sondern die bedarfsgerechte Nutzen sowie die verwendeten Materialien spielen eine wichtige Rolle.


Ein Schrank mi Holzkisten, in denen gefaltete Kleidung liegt.
Diese Kisten habe ich für ein Projekt individuell gefertigt. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist nachhaltig, langlebig, fügt sich optisch gut ein und lässt sich auch für andere Zwecke nutzen.

FAZIT


Es können einige Stolpersteine auf dem Weg des Ausmistens und Ordnungschaffens lauern. Wenn du dir eine gewisse Fehlerfreundlichkeit erlaubst, dich dem Prozess hingibst und nicht denkst, du dürftest keinen Fehler machen und müsstest alles perfekt machen, dann hast du schon mal gute Chancen, einen soliden Anfang zu machen.


Ein realistisches Ziel, was deinen persönlichen Bedürfnissen entspricht ist genauso wichtig, wie eine realistische Einschätzung über das, was du von dir erwartest bzw. schaffen wirst.


Wenn du zudem trotz Schwierigkeiten dranbleibst und nicht aufgibst, weil diese dazugehören, kannst du in (kleinen) Schritten vorankommen und dich über das Erreichte freuen.


Dazu gehört es auch, Aussortiertes zeitnah zur Spende oder Entsorgung abzugeben, um dich von der Last final zu befreien. Für eine neue Struktur und Ordnung sind Kisten, Boxen o. Ä. geeignete Helfer, die du aber erst dann besorgst, wenn du genau weißt, was du benötigst.


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