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Wie bleibt es ordentlich? - Meine Aufräumregeln und -routinen




Vielleicht kennst du es: Der Berg an Klamotten auf dem Stuhl wird immer größer, es häufen sich ein oder mehrere Papierstapel in unterschiedlichen Räumen, die Arbeitsplatte in der Küche ist dauerhaft belegt, auf dem Esstisch entsteht ein Abbild deines stressigen Alltags und auch im Wohnzimmer ist nicht an Abschalten zu denken, weil eigentlich noch zwei Ständer an Wäsche zusammengelegt werden müssten.


Jetzt muss eine Aktion am Wochenende her, anders geht's ja nicht. Du bekommst du guten alten "Rappel" und verbringst eigentlich den kompletten Samstag damit, dem Chaos die Stirn zu bieten. Mit Musik geht es einfacher und vielleicht macht es zwischendrin auch Spaß, trotzdem fragst du dich, ob es nicht auch anders geht.


Ich finde, es geht auf jeden Fall anders und deshalb möchte ich dir in diesem Artikel davon erzählen, wie du es schaffen kannst, dass es gar nicht erst soweit kommt wie in obigem Szenario, sondern wie du das Aufräumen besser in deinen Alltag integrieren kannst.


Weniger ist mehr


Chaos und Unordnung sind meiner Meinung nach meistens die Folge von einem Zuviel (z.B. an Dingen). Und je mehr Dinge du besitzt, desto mehr musst du auch managen und das kostet Zeit. Die unersetzliche Basis ist also das Aussortieren, das Reduzieren, um nicht von unnötigem Ballast, sondern nur den Dingen umgeben zu sein, die dir wirklich etwas bedeuten und die dein Leben erleichtern.


Und darauf aufbauend braucht es dann ein System und festgelegte Plätze für alles. Erst wenn dieser Grundstein gelegt ist, kannst du Routinen und Regeln integrieren, die dafür sorgen, dass es so bleibt, wie du es dir immer erträumt hast. Dass du die Kontrolle zurückerlangst und nicht die Gegenstände in deiner Wohnung die Kontrolle über dich haben.


Entscheidungen treffen


Nicht nur ein Zuviel ist die Ursache von Unordnung, auch aufgeschobene Entscheidungen sind es, die dazu führen, dass sich Dinge unkontrolliert anhäufen und ausbreiten. Eine Handlung wird auf ein "irgendwann" oder "dann" verschoben. Und schnell staut sich etwas an, dass du nicht mehr so ohne weiteres bewältigen kannst.


Und darum ist es so wichtig, zeitnahe Entscheidungen zu treffen. Beim Aussortieren kannst du diese Kompetenz ganz wunderbar trainieren und ich verspreche dir, du wirst mit der Übung immer besser darin. Das ist so entscheidend, weil du im Alltag immer wieder dazu gebracht wirst, Entscheidungen treffen zu müssen.


Zeit ist alles


Und häufig geht es dabei um die Zeit. Wie ich eben schon meinte, schiebst du Entscheidungen möglicherweise auf. Damit meine ich sowas wie: "Ich leg das jetzt erst mal dahin und kümmere mich später darum." Wenn du mal darüber nachdenkst und ehrlich mit dir bist, passiert dieses "später" häufig nicht. Ganz im Gegenteil, es folgen weitere Handlungen nach diesem Muster und Unordnung entsteht.


Aber wie kannst du das verhindern? Dir stehen dafür genau zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Du kannst die Aufgaben, die zu tun sind (etwas reinigen, etwas an seinen Ort zurücklegen, die Post bearbeiten etc.) entweder direkt ausführen oder zu einem späteren, aber zeitlich festgelegten Zeitpunkt ausführen. Es geht darum, eine bewusste Entscheidung zu treffen.


Direkt erledigen


Bei manchen Dingen eignet es sich ganz hervorragend, es zur Regel zu machen, sie direkt zu erledigen. Z.B. die Schere aus der Schublade prompt wieder zurücklegen, wenn die Verpackung aufgeschnitten wurde. Wird die Schere für ein Projekt mehrfach benötigt, so verschiebt sich dieses "Direkt" eben auf den Zeitpunkt der Beendigung der Tätigkeit.


Das hört sich jetzt vielleicht erst mal trivial an, ist aber in der Praxis so wirkungsvoll wie essentiell. Es sorgt für Entlastung im Kopf, weil du weniger darüber nachdenkst und nicht unterbewusst "siehst", was später noch alles zu tun ist. Denn passiert dieser Schritt nicht, herrscht schnell wieder Chaos und es sammeln sich viele Dinge an.


So kannst du bestimmte Aufgaben mit einem "Wenn..., dann..." verknüpfen. Deine Regel lautet dann z.B.: Immer wenn ich gekocht habe, wasche ich sämtliche Utensilien ab und räume sie zurück in den Schrank. Und irgendwann wird die Regel zu einer Routine, die deinen Kopf und Alltag entlastet.


"Das Saubermachen und Zurücklegen der Werkzeuge gehört genauso zur Arbeit wie das Projekt an sich." - Mein Mantra, wenn ich handwerklich aktiv bin

Auf einen festgelegten Zeitpunkt verschieben


Ebenso kann es entlastend für den Kopf sein, bestimmte Dinge nicht immer direkt tun zu müssen, sondern sie auf einen definierten Zeitpunkt zu legen. Ich denke da bspw. an die Post, die du die Woche über sammeln kannst, um sie dann an einem im Kalender eingetragenen Termin zu bearbeiten.


Das gilt besonders für Tätigkeiten, bei denen es effizienter ist, sie zu sammeln (wie z.B. beim Geschirr) und dann in einem Abwasch zu erledigen. Das bedeutet eben auch, dass es einen mit sich selbst verabredeten Zeitpunkt braucht, der zur Routine wird. Natürlich kommt auch mal was dazwischen, es geht aber um die grundsätzliche Haltung und eben Einhaltung dieser Termine.


Beispiele


  • Du erledigst die Post immer sonntags, weil du weißt, dass du dann genügend Raum dafür hast ODER du erledigst sie sofort, weil du in der Regel wenig Post bekommst

  • Deine (privaten) Mails arbeitest ich jeden Freitag ab (Rechnungen bezahlen, jemandem antworten etc.) ODER du machst es immer direkt, wenn du reinschaust.

  • Wenn du kochst, räumst du anschließend alles wieder zurück, sodass du beim nächsten Mal einen sauberen Ort vorfindest ODER du räumst deine Küche jeden Morgen auf.

  • Nach dem Aufstehen lüftest du das Bett direkt.

  • Du kommst nach Hause und hängst deine Kleidung direkt weg und räumst auch deinen Rucksack/deine Tasche direkt aus und alles an seinen Platz.

  • Wenn du ein Paket zugeschickt bekommst, packst du es aus, räumst die Dinge an den dafür vorgesehenen Platz und entsorgst den Karton direkt im Altpapier.

  • Vor dem Zubettgehen legst du im Wohnzimmer alles zurück an seinen Platz.


Exkurs: Warum sich dennoch Dinge in die undefinierte Zukunft verschieben


Wenn du merkst, dass bestimmte Aufgaben weder direkt klappen noch zu einem definierten Zeitpunkt, dann kann das bspw. daran liegen, dass deine zeitlichen Ressourcen nicht für die Vielzahl an Aufgaben ausreichen. Dein Tag hat schließlich nur 24 Stunden.


In diesen 24 Stunden treffen unterschiedliche Anforderungen zusammen. Du hast einen bestimmten Bedarf an Schlaf, es ist eine bestimmte Anzahl an Arbeitsstunden festgelegt, du hast ein individuelles Energielevel sowie das Bedürfnis nach Ruhe, dir ist Freizeit ein wichtiger Wert, dem du Zeit einräumen möchtest und auch dein Haushalt braucht Zeit.


Wenn du dir jetzt ein Tortendiagramm aufmalen würdest und Schlaf- und Arbeitszeit reinzeichnest, bleiben dir noch x Stunden, in denen du all die anderen Dinge unterbringen musst. Wenn du in 24 Stunden ein Leben zu führen versuchst, was eigentlich 30 Stunden braucht, dann leuchtet es dir ein, dass es nicht klappen kann.


Dann braucht es ein Bewusstsein dafür und die Fragen, was dir wichtig ist, was regelmäßig liegenbleibt, welche Routinen du dafür entwickeln kannst und auch wie du dich von den Dingen lösen kannst, die deine 24 Stunden überschreiten. Im nächsten Schritt kann ein Ausprobieren Gold wert sein, um dein Leben zu vereinfachen und im Einklang zu leben.


One in and one out


Neben dem Zeitmanagement ist natürlich auch der Konsum ein nicht außer Acht zu lassender Aspekt. Denn wenn ständig neue Dinge den Weg in deine Wohnung finden, müssen diese ja auch irgendwo einen Platz bekommen. Nicht selten gibt es diesen Platz aber nicht oder er wird nicht gefunden.


Entweder es wird auch da zu einer festen Regel, dass für einen neuen Gegenstand direkt ein Platz geschaffen wird. Oder damit sich neue Dinge nicht unkontrolliert zu Chaos ausbreiten, kann eine klare Regel Abhilfe schaffen. Wenn etwas neues gekauft wird, muss etwas altes gehen. Ein neuer Pullover ersetzt einen alten, ein neue Tasse eine alte usw.


Sonderfall Geschenke


Geschenke sind häufig der Endgegner, wenn es um Dinge geht, die du plötzlich besitzt. Es braucht die Bereitschaft zur klaren Kommunikation. Nämlich entweder dass du sagst, dir gefällt etwas nicht und du möchtest es nicht haben oder du kommunizierst bereits im Vorfeld, dass du keine Geschenke möchtest oder dir diese gern selbst aussuchst.


Falls es dafür zu spät ist oder dein Wunsch nicht gehört wird, hast du das gute Recht, es einfach weiter zu schenken oder zu verkaufen. Es ist schließlich deins. Der Zweck des Geschenks ist zum Zeitpunkt der Übergabe erfüllt. Und die schenkende Person möchte dir damit eine Freude machen und sollte also auch damit leben können, wenn du es weitergibst.


Fazit


Es klingt vielleicht zunächst übertrieben, alles mögliche zu terminieren und mit Regeln und Routinen zu versehen. Leider ist es in unserer schnelllebigen Welt mit all den Möglichkeiten und Anforderungen an uns kaum anders möglich, weil unser Gehirn auch gar nicht dafür ausgelegt ist.


Es braucht diese Vereinfachungen für uns, mit denen wir den Alltag meistern können. Sie führen dazu, dass der Boden in der Wohnung nicht unkontrolliert vollsteht, dass sich das Geschirr in der Spüle nicht türmt, dass wir unsere Rechnungen rechtzeitig bezahlen, dass wir finden, was wir suchen und einfach die Kontrolle über unseren Haushalt und unseren Besitz haben.


Je mehr Dinge du besitzt, bei desto mehr Dingen musst du eben Termine setzen, Routinen und Regeln etablieren, um sie zu managen. Du kannst also auch versuchen, durch das Reduzieren weniger Zeit damit zu verbringen, dich um die Erledigung von Aufgaben zu kümmern.


 

Bist du so überfordert mit deiner aktuellen Situation, dass gar nicht daran zu denken ist, eigenständig für ordentliche Routinen zu sorgen? Dann meld dich bei mir! Gemeinsam schaffen wir neuen Raum und etablieren eine nachhaltige Ordnung, die zu dir passt.







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