ORDNUNG IN KLEINEN WOHNUNGEN UND RÄUMEN - MÖGLICHE LÖSUNGEN

Zwar lag Statistiken zufolge die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf in 2023 bei 47,5 qm, was im Vergleich zu 1991 mit 34,9 qm eine deutliche Steigerung darstellt. Wenn man in diese Statistik allerdings etwas hineinzoomt, dann wird deutlich, dass dieser Trend darin begründet liegt, dass besonders der Wohnraum älterer Haushalte zunehmend steigt.
Nur wenige Hauseigentümer*innen sind bereit, in eine kleinere Wohnung zu ziehen, sobald die Kinder nicht mehr bei ihnen wohnen. Je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto geringer wird auch die Wohnfläche, weil Küche, Flur und Bad geteilt werden. Mitglieder*innen von Haushalten mit drei oder mehr Personen nehmen im Schnitt nur 33 qm in Anspruch.
Während sich zwar auch in größeren Wohnungen und Häusern die Dinge entsprechend des Wohnraums ausdehnen können, können in Wohnungen mit kleineren Quadratmeter-Zahlen schneller Unordnung und Chaos herrschen. Tipps und Lösungen, um auch in kleinen Räumen und Wohnung Ordnung zu haben und aufgeräumt zu leben, möchte ich in diesem Artikel teilen.
AUSMISTEN
"Ich soll aussortieren? Erzähl mir was Neues, Max!" Ja, auch wenn es trivial klingt, ist das Ausmisten schlichtweg die Basis. Akzeptiere, dass du in deinem verfügbaren Raum limitiert bist. Für alles, was du nicht besitzt, musst du auch keinen Platz finden.
Und es geht ja auch nicht darum, Stauraum für Dinge zu erschaffen, die es gar nicht wert sind. Ebenso solltest du dir klarmachen, dass du nicht für alle Eventualitäten gewappnet sein kannst.
Du bist auch ohne das 12-teilige Geschirrset ein*e gute*r Gastgeber*in. Wenn du mal mehrere Personen empfängst, kannst du im Vorfeld darum bitten, Dinge, die du selbst nicht in ausreichender Anzahl besitzt, mitzubringen.
Auch andere Dinge des nicht unbedingt täglichen Gebrauchs könntest du dir leihen, anstatt diese zu besitzen. Das reduziert nicht nur den nötigen Stauraum, sondern auch den Pflegeaufwand.
Nur wenn du dich von unwichtigen Dingen getrennt hast und von dem für dich Wesentlichen umgeben bist, ergibt es Sinn, zu schauen, wie diese Dinge sinnvoll verstaut werden können.
RAUMHÖHE NUTZEN
Besonders Altbauwohnungen besitzen meist hohe Decken. Sicher hast du auch schon mal Hochbetten gesehen, bei denen oben noch komfortabel Platz ist und die unten noch das Klavier, das Sofa oder den Schreibtisch beherbergen. So werden die Quadratmeter gleich doppelt genutzt.
Aber nicht nur im Altbau kann die Raumhöhe genutzt werden. Auch wenn die Decke nur knapp über zwei Meter aufweist, lassen sich die Wände wunderbar nutzen - ob Bücherregal oder Hobby-Zubehör.
Auch die Bereiche über den Türen kannst du wunderbar mit Regalbrettern ausstatten, um dort bspw. Handtücher zu lagern. Bist du darauf angewiesen, deine Wäsche in der Wohnung aufzuhängen, kann ein Seilzug anstatt des am Boden stehenden Wäscheständers ein echter Gamechanger sein.
FREIRAUM AM BODEN
Du kennst es vielleicht - ein Zimmer, dessen Boden mit Dingen vollgestellt ist, wirkt schnell beengend, du kannst dich nicht mehr so frei bewegen. Je freier der Boden wiederum ist, desto größer wirken Raum und Wohnung.
Mit Möbeln, die entweder an der Wand befestigt sind und dadurch schweben oder die mit Füßen ausgestattet sind, sodass mehr von Boden zu sehen ist, schaffst du es, einen Eindruck von mehr Weite entstehen zu lassen.
Auch das Aufhängen von Taschen, Rucksäcken und anderen Dingen kann den Platz am Boden spürbar entlasten. Überleg einmal: Welche Dinge könntest du (mit etwas Kreativität) aufhängen anstatt sie am Boden liegend zu lagern?
UNKONVENTIONELLE LÖSUNGEN
Apropos Kreativität: Fernab vom Standard finden sich meist individuelle Lösungen. Hast du z. B. schon mal darüber nachgedacht, deinen Fernseher durch einen Beamer mit Leinwand zu ersetzen? Diese könnte vor einem Schrank von der Decke ausgefahren werden, sodass keine freie Wand nötig ist.
Um die Ecke denken, kann Gold wert sein, um Ordnung zu schaffen. Wenn du Möbel und Ordnungshelfer zweckentfremdest, kannst du Wege finden, die du zunächst nicht auf dem Schirm hattest. Eine ausziehbare Hakenleiste, die eigentlich für den Kleiderschrank gedacht ist, kann in einer Nische in der Küche Geschirrtücher beherbergen.
STAURAUM IN MÖBELN
Wenn du genug Platz hast, dann kann ein Bett einfach ein Bett und zum Schlafen da sein. Bist du allerdings darauf angewiesen, mit dem Raum hauszuhalten, dann kann ein Bett auch noch wertvollen Stauraum liefern.
Ob sich darunter dann flache Kisten befinden, die mit saisonaler Kleidung ausgestattet sind oder ob es sich um Schubladen handelt, die eine Kommode ersetzen und in denen all jene Kleidung untergebracht ist, die nicht hängt, ist Geschmacksache.
Ein Couchtisch könnte aus einer Truhe bestehen, in der wiederum Stauraum für Papierkram und Ordner ist. Wichtig ist, dass der Platz für einen Zweck genutzt wird, weil er an anderer Stelle nicht vorhanden oder wiederum anders genutzt werden kann.
FLEXIBLE MÖBEL
Wenn das Bett keinen Stauraum liefert, könnte es aber hingegen ein Schrankbett sein, was hochklappbar ist und tagsüber dafür sorgt, dass der entstandene Platz anderweitig z. B. zum Ausrollen der Yogamatte dient.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Esstisch, der zur Nutzung von der Wand herunter- oder hochgeklappt werden kann. Toll sind auch verschiebbare Möbel auf Rollen. Durch solche Lösungen bleibt der Raum in seiner weiteren Nutzbarkeit flexibel.
MULTIFUNKTIONALE MÖBEL
Auch hier will ich das Bett erwähnen, was neben der Option, Stauraum zu liefern, auch die Funktion des Sofas einnehmen könnte. Gerade in Einzimmerwohnungen oder WG-Zimmern dient das Bett nicht nur als Ruheort und Schlafplatz, sondern auch als Ort der Geselligkeit oder für einen TV-Abend - natürlich mit Beamer und Leinwand ;)
Es gibt andersrum auch Sofa-Bett-Lösungen, die sich je nach Nutzungswunsch schnell umklappen lassen. Oder Klappbetten mit Schreibtisch. Es muss aber nicht ein vorgefertigtes Möbel sein. Wenn du einen Esstisch hast, dann könntest du ihn auch als Schreibtisch nutzen, damit du dir einen Tisch sparst.
RÄUME OPTISCH VERGRÖßERN
Nicht nur das Ausnutzen von Räumen ist essentiell, auch die optische Vergrößerung kann ergänzend Abhilfe schaffen. Die Bodenflächen freizuhalten, kann den Eindruck erwecken, der Raum wirke größer.
Mit kleinen oder auch großen Spiegeln zu arbeiten, um mehr Licht und Weite zu kreieren, ist besonders wirkungsvoll. Auch Helle Farben können diesen Effekt erzeugen bzw. unterstützen.
OPTISCHE RUHE
Wenn du gute Arbeit beim Ausmisten geleistet hast, dann hast du nicht mehr allzu viel Deko. Gehst du mit ihr nämlich sparsam um, kommen ausgewählte Dinge besser zur Geltung und es wirkt nicht überladen und voll in deinen Räumen.
Freie Flächen wie die Küchenarbeitsplatte oder den Schreib- oder Esstisch ergänzen eine ruhige Atmosphäre genauso wie die Nutzung von geschlossenen Schränken. Eine klare Oberfläche wirkt ordentlich und weniger auffordernd als ein offenes Regal, in dem allerlei Dinge zu sehen sind.
Der gekonnte Einsatz von Vorhängen, um bestimmte Bereiche abzugrenzen oder auch nur den Staubsauger zu verstecken, rundet den erholsamen Charakter ab.
INSPIRATION SAMMELN
Das Internet bietet unzählige Beispiele, in denen kleinster Raum erstaunlich effizient genutzt wird. Besonders eindrucksvoll gelingt dies in der Welt der Tiny Houses.
Nirgendwo sonst finden sich unfassbar durchdachte und individuelle Konzepte und Ordnungssysteme, um auf kleinstem Raum komfortabel zu leben. Besonders hervorheben möchte ich dabei den YouTube-Kanal "Living Big In A Tiny House", in dem unterschiedlichste Häuser und deren Besitzer*innen vorgestellt werden.
DISZIPLIN IST NÖTIG
Wenn du wenig besitzt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass es bei dir auch auf kleinstem Raum ordentlich bleibt, denn du musst dich einfach um weniger kümmern, weniger verwalten. Gleichzeitig ist es keine Garantie und es braucht deine tägliche Arbeit, die Dinge nach der Nutzung wieder an ihre festen Plätze zurückzustellen.
Wenn du nach Hause kommst und deine Kleidung einfach in die Ecke pfefferst und auch zu einem späteren Zeitpunkt keine Routine hast, die dafür sorgt, dass du aufräumst, dann wird es schnell unordentlich und chaotisch aussehen. Daher sind einige Regeln und Routinen unabdingbar.
ORDNUNG IN KLEINEN RÄUMEN UND WOHNUNGEN
Es gibt viele Ideen, wie du den Stauraum in einer kleinen Wohnung und einem kleinen Raum clever nutzen kannst, um alles Nötige unterzubringen und gleichzeitig nicht davon erdrückt zu werden, sondern dich dennoch frei zu fühlen.
Dazu ist es aber auch nötig, dass du dich von unwichtigen und unnützen Dingen trennst. Außerdem braucht es deine tägliche Bereitschaft, dein Konsumverhalten im Griff zu haben und alle Dinge wieder an ihre festen Plätze zurückzuräumen.
Quellen der Statistiken aus der Einleitung: