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WIE ORDNUNG DEIN LEBEN VERÄNDERN KANN - MEINE 17 THESEN FÜR GUTE ORDNUNG


Eine Frau, die nach draußen blick, in der einen Hand eine Tasse hält und mit der anderen ihren Hund streichelt.

In meinem Ordnungscoaching oder bei einer Haushaltsauflösung ist es mir ein großes Anliegen, aussortierten Dinge zur Spende weiterzuvermitteln. Ich verbinde damit eine Verantwortung und Wertschätzung für die Ressourcen.


Auch für Dieter Rams spielten diese Werte eine Rolle. Der berühmte Designer, der Produkte für Braun und Möbel für Vitsoe entwickelte, hat seine Philosophie in "10 Thesen für gutes Design" verankert.


Der 1932 geborene Produktgestalter stellte sich im Hinblick auf die Verantwortung seiner Arbeit die wichtige Frage, ob sein Design ein gutes sei. Als Antworten formulierte er die folgenden Thesen:


  1. Gutes Design ist innovativ.

  2. Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.

  3. Gutes Design ist ästhetisch.

  4. Gutes Design macht ein Produkt verständlich.

  5. Gutes Design ist unaufdringlich.

  6. Gutes Design ist ehrlich.

  7. Gutes Design ist langlebig.

  8. Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.

  9. Gutes Design ist umweltfreundlich.

  10. Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.


Für mich sind das sehr ehrenwerte Ansprüche und nach allem, was ich über Dieter Rams gelesen und gesehen habe - und ich bin erst vor kurzem durch ein Möbelstück auf ihn aufmerksam geworden - halte ich ihn nicht nur für eine integere Person, sondern glaube auch, dass er für viele Menschen eine große Inspiration ist.


Und weil es ein paar Dinge gibt, von denen ich denke, dass Ordnung sie aus meiner Sicht erfüllen sollte, habe ich mich von Dieter Rams inspirieren lassen und im Folgenden ebenfalls einige Thesen aufgelistet und beschrieben. Bei mir sind es nicht zehn, sondern 17 Thesen einer guten Ordnung geworden.



1. GUTE ORDNUNG IST ALLTAGSTAUGLICH


Oft sehen wir in Social Media unrealistische, perfekt durchgestylte Räume, bei denen man denken könnte, dass niemand darin wohnt oder es Personal bräuchte, um den Zustand aufrechtzuerhalten.


Eine funktionale und praktikable Ordnung sieht nicht aus wie aus einem Hochglanzmagazin, sondern wird vor allem deinen persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen gerecht und passt zu deiner täglichen Lebensrealität.


2. GUTE ORDNUNG FUNKTIONIERT INTUITIV


Chaos entsteht durch aufgeschobene Entscheidungen. "Ich packe das jetzt erst mal hier hin, weil ich keinen festen Platz dafür habe." So verschwinden Dinge an Orten, an denen sie weder erwartet werden noch auffindbar sind.


Eine gute Ordnung stellt die Verbindung zwischen Ort und Verwendungszweck her. Dinge sind dort zu finden, wo du sie brauchst. Ein gut durchdachtes System sorgt dafür, dass du sofort weißt, wo du deine Gegenstände findest. "Wo würde ich es suchen?" kann eine hilfreiche Frage sein, um einen festen Ort zu ermitteln.


3. GUTE ORDNUNG IST LEICHT VERSTÄNDLICH


Auf einen Blick zu sehen, wo etwas zu finden ist, macht die alltäglichen Aufgaben leichter. In einem Haushalt mit mehreren Personen können Beschriftungen allen viel Zeit und Aufwand des Suchens ersparen.


Auch an Orten, die von einer Vielzahl von Menschen frequentiert wird (Büros, Lager, öffentliche Einrichtungen o. Ä.), sorgt eine gute Ordnung direkt für Verständlichkeit, Übersicht und dafür, dass dort alles bestmöglich funktioniert.


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4. GUTE ORDNUNG IST LEICHT AUFRECHTZUERHALTEN


Dass Dinge dort einen festen Platz haben, wo sie benutzt werden, sorgt auch dafür, dass auch das Zurückräumen kein Kopfzerbrechen bereitet, sondern ganz einfach von der Hand geht. Mit einer einfachen Aufräumroutine lässt sich gute Ordung immer schnell wiederherstellen - einfach weil alles seinen Platz hat.


Ergänzende Beschriftungen untermauern dieses Prinzip und machen die festen Orte aller Dinge für alle Mitglieder:innen des Haushalts leicht ersichtlich, um ihn so auch regelmäßig benutzen zu können. Gerade Kinder profitieren von sinnvollen Strukturen und ahmen es gern nach, wenn sie sie vorgelebt bekommen.


5. GUTE ORDNUNG BRAUCHT NICHT VIEL PLATZ


Regelmäßiges Ausmisten trägt dazu bei, dass auf kleinem Raum nur die Dinge Platz finden, die wirklich gebraucht und geliebt werden. Weniger Dinge bedeuten auch weniger Aufwand des Aufräumens und Pflegens.


So lässt sich Ordnung auch in kleinen Wohnungen oder Räumen schaffen. Wer wöchentlich einkaufen geht, braucht bspw. nicht viele Vorräte, die unnötig Platz rauben. Das zahlt sich in Form von Übersichtlichkeit und Ruhe aus.


6. GUTE ORDNUNG SETZT GRENZEN


Mit wenigen Klicks kann in Sekundenschnelle alles gekauft werden. Die Gefahr ist groß, sich mit Dingen zu überhäufen, die schleichend die Kontrolle über uns gewinnen. Z. B. durch die Verwendung von Ordnungshelfern erhalten Dinge der gleichen Kategorie (z. B. Konserven bei den Lebensmitteln) eine Limitierung.


Ist das Fach oder die Kiste gefüllt, ist die Grenze erreicht. Eine Neuanschaffung würde diesen Rahmen sprengen. Diese dürfte dann z. B. nur unter Anwendung der One-in-one-out-Regel getätigt werden. Etwas Neues wird nur dann gekauft, wenn etwas "Altes" die Wohnung verlässt oder eben aufgebraucht wird.


7. GUTE ORDNUNG IST NACHHALTIG


Wenn alle Gegenstände ihre festen Plätze haben, die sinnvoll sowie praktikabel ausgewählt sind, eine Begrenzung besitzen und möglicherweise beschriftet sind, dann ist diese Struktur von Langlebigkeit geprägt.


Durch das Etablieren von Regeln und Routinen wird dieser Effekt zusätzlich unterstützt. So ist bspw. die Regel, dass nach der Benutzung von Werkzeug dieses wieder an den dafür vorgesehen Ort geräumt wird, eine triviale wie hilfreiche Angewohnheit im Sinne der nachhaltigen Ordnung.


8. GUTE ORDNUNG IST INDIVIDUELL


Wie viele Ordnungshelfer, Beschriftungen, Regeln, Routinen und wie viel Zeit, Geld und Aufwand für eine gut funktionierende Ordnung nötig sind, das ist ganz unterschiedlich.


Je größer die individuelle Gefahr ist, in tendenziell chaotische Zustände und Verhaltensweisen zu rutschen, desto mehr Hilfsmittel sind nötig. Eine gute Ordnung orientiert sich an den persönlichen Bedürfnissen und nicht daran, was andere machen oder empfehlen.


9. GUTE ORDNUNG IST NICHT PERFEKT


Weil gute Ordnung individuell ist, kann sie nicht perfekt sein. Perfektion wird oftmals als etwas Erstrebenswertes angesehen. Dazu tragen unrealistische Bilder auf Social Media bei. Sie ist nicht erreichbar und das Streben danach verhindert eine gute Ordnung.


Vielleicht ist es nicht möglich, alles dort zu lagern, wo es benötigt wird. Vielleicht existiert auch weiterhin eine Kramschublade. Vielleicht schaffst du nicht immer alles. Das ist völlig ok. Etwas vereinfacht: Wer sich am Pareto-Prinzip orientiert, kann sich darüber freuen, mit 20% Aufwand 80% des Ergebnisses zu erreichen.


10. GUTE ORDNUNG IST FLEXIBEL


Ich höre in meinen Ordnungscoachings oft den Wunsch, Schubladen maximal auszunutzen oder Regalfächer möglichst eng übereinander zu montieren. Es soll bloß kein Platz verschenkt werden. Ein ehrenwertes Motiv im Sinne der Effizienz. In der Praxis kann es aber schnell eng werden.


Man kommt nicht mehr vernünftig an Dinge heran und neue Unordnung entsteht. Luftige Schubladen lassen sich gut bedienen und noch Platz für etwas Neues. Das System einer guten Ordnung lässt sich außerdem für einen Umzug mitnehmen, weil es eine Struktur ist, die sich auch in der neuen Wohnung anwenden lässt.


11. GUTE ORDNUNG SPART ZEIT


Mit einer guten Ordnung, in der alles, was gebraucht wird, schnell griffbereit ist und genauso schnell zurückgeräumt ist, wird auch Zeit gespart, die sich in andere Dinge investieren lässt.


Anstatt die Zeit damit zu verbringen, etwas zu suchen oder gar neu zu kaufen, kann man sich oder anderen etwas Gutes tun, zur Ruhe kommen und sich erholen. Auch Tätigkeiten wie das Putzen oder Kochen gehen mit einer guten Ordnung deutlich schneller als in einem unordentlichen Zustand.


12. GUTE ORDNUNG SPART GELD


Apropos "neu kaufen": Ich habe schon häufiger erlebt, dass Menschen beim Ordnungschaffen einen bestimmten Gegenstand finden, von dessen Existenz sie nicht mehr wussten und ihn schon längst neu gekauft haben. Das ist ärgerlich und vermeidbar.


Eine gute Ordnung sorgt dafür, dass nur das angeschafft wird, was wirklich gebraucht wird und nicht bereits existiert. Sie regt insgesamt zu einem bewussteren Konsum an und vermeidet Impulskäufe, die dann kurz nach der Anschaffung ein trauriges Dasein fristen und für neue Unordnung sorgen.


13. GUTE ORDNUNG MUSS NICHT VIEL KOSTEN


Wo wir schon beim Finanziellen sind. Ich bin kein Freund von Billigkäufen, aber auch kein Freund davon, viele neue, teure Ordnungshelfer und Möbel anzuschaffen, die gar nicht nötig sind. Denn vieles lässt sich mit bereits Vorhandenem lösen. Auch hier kann bewusster Konsum praktiziert werden.


Ein Drehteller kann durchaus praktisch und sinnvoll sein. Er kann aber auch ein Fall von unnötigem Konsum sein. Die Öl-, Essig- und Saucenflaschen einfach mal auszusortieren, kann seine Anschaffung überflüssig machen. Wer ausmistet, muss am Ende weniger Geld für Ordnungshelfer ausgeben.


14. GUTE ORDNUNG IST UMWELTFREUNDLICH


In meinen Ordnungscoachings sorge ich nach dem gemeinsamen Aussortieren dafür, dass brauchbare Dinge entsprechend weitergegeben werden. Andere Menschen können diese dann weiternutzen, was Neuanschaffungen verhindern kann.


Wenn nichts doppelt gekauft wird, keine Lebensmittel ablaufen, nur die Ordnungshelfer gekauft werden, die wirklich nötig sind und generell bewusster konsumiert wird, dann werden wertvolle Ressourcen geschont.


15. GUTE ORDNUNG SORGT FÜR ENTSPANNUNG


Nach Hause kommen, runterfahren und sich den Dingen widmen, die man tun will. Nicht erst noch die Wäsche von vor fünf Tagen abnehmen, das Geschirr vom Vorabend abspülen, die ungeöffnete Post sowie zahlreiche weitere To-dos sehen müssen, denen man nicht gerecht werden kann.


Gute Ordnung findet für alles einen festen Platz, wodurch das Aufräumen leicht fällt und das Zur-Ruhe-Kommen sowie das Krafttanken mehr in den Fokus rücken kann. So geht es zu Hause nicht primär um Aufgaben-, sondern Bedürfniserfüllung.


16. GUTE ORDNUNG SCHAFFT KLARHEIT


Damit ist besonders die Klarheit im Kopf gemeint. Während in Unordnung unzählige, offene Aufgaben und Projekte danach schreien, bearbeitet zu werden, kann sich diese Klarheit nur schwer einzustellen. Zu sehr sorgen diese Reize für Ablenkung und Unruhe.


Bei einer guten Ordnung hingegen mögen auch offene Aufgaben warten, die durch die entsprechenden Strukturen in Form von hilfreichen Regeln und Routinen allerdings viel überschaubarer sind und leichter ver- und abgearbeitet werden können.


17. GUTE ORDNUNG ERLEICHTERT DAS LEBEN


Während Unordnung das Leben erschwert, weil man nach Dingen sucht, sich im Chaos verliert, Termine vergisst, ständig abgelenkt und angespannt ist, macht Ordnung das Leben leichter.


Über Ordnung hat sich noch nie jemand beschwert. Sie schafft gerade im eigenen Zuhause, in dem es so wichtig ist, dass alles so funktioniert, wie es soll und dass die eigenen Bedürfnisse erfüllt werden, eine Leichtigkeit, mit der es sich zufriedener, gesünder, erfolgreicher, einfach besser leben lässt.


ZUSAMMENFASSUNG - WIE ORDNUNG DEIN LEBEN VERÄNDERN KANN


Ordnung ist mehr als nur hübsche Kisten auf Regale zu stellen, mit Dingen zu füllen und zu beschriften, um ein Bild für Instagram zu machen. Es geht um eine spür- und sichtbare Erleichterung deines Lebens. Es geht um die Erfüllung deiner Wünsche und Bedürfnisse.


Aus meiner Sicht sind es diese 17 Aspekte, die eine gute Ordnung erfüllen kann. Daher sollten sie die Gradmesser sein, anhand derer zu erkennen ist, ob eine Ordnung dein Leben ganzheitlich verändern kann.


  1. Gute Ordnung ist alltagstauglich.

  2. Gute Ordnung funktioniert intuitiv.

  3. Gute Ordnung ist leicht verständlich.

  4. Gute Ordnung ist leicht aufrechtzuerhalten.

  5. Gute Ordnung braucht nicht viel Platz.

  6. Gute Ordnung setzt Grenzen.

  7. Gute Ordnung ist nachhaltig.

  8. Gute Ordnung ist individuell.

  9. Gute Ordnung ist nicht perfekt.

  10. Gute Ordnung ist flexibel.

  11. Gute Ordnung spart Zeit.

  12. Gute Ordnung spart Geld.

  13. Gute Ordnung muss nicht viel kosten.

  14. Gute Ordnung ist umweltfreundlich.

  15. Gute Ordnung sorgt für Entspannung.

  16. Gute Ordnung schafft Klarheit.

  17. Gute Ordnung erleichtert das Leben.


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