Wie du Ordnungshelfer in deinem Zuhause richtig einsetzt
Boxen, Kisten, Schubladentrenner, Drehteller, Besteckkästen und so weiter - Ordnungshelfer können, wie der Name schon sagt, die Ordnung in deinem Zuhause unterstützen. Ich schreibe bewusst "unterstützen", denn der Einsatz von Ordnungshelfern hat seine Einschränkungen und will wohlüberlegt sein. Was Ordnungshelfer können und was nicht, erfährst du in diesem Artikel.
Warum dir Ordnungshelfer allein gar nichts nützen
Ich höre es immer wieder, dass Menschen, bevor sie überhaupt angefangen haben, auszumisten und Ordnung zu schaffen, irgendwelche Kisten kaufen, weil sie diese gerade gesehen haben, diese womöglich im Angebot waren und sie denken, diese sowieso zu brauchen.
Das Motiv ist erst einmal sehr löblich, schließlich soll ja Ordnung her und die Kisten sollen dabei Abhilfe schaffen. Wie sollst du denn aber eine adäquate Kiste kaufen, wenn du weder weißt, wo diese am Ende stehen wir noch was du darin verstauen wirst? Gar nicht!
Der Versuch war zwar ehrenwert, dennoch tust du dir damit keinen Gefallen, sondern holst dir noch mehr Dinge ins Haus, obwohl jede Ordnungsreise mit dem Ausmisten (also Reduzieren) beginnt. Ordnungshelfer allein können also nicht für Ordnung sorgen!
Erst kommt das Ausmisten und Strukturieren, dann die Ordnungshelfer
Im schlimmsten Fall stehen die Kisten jetzt also erst mal im Weg rum und aus Ordnungshelfern werden Ordnungshinderer. Ein weiterer Punkt ist, dass erst nach dem Ausmisten und Strukturieren klar wird, für welche Dinge und in welchen Bereichen/Möbeln der Einsatz von Ordnungshelfern sinnvoll ist.
Jetzt kannst du natürlich bei einigen der bereits gekauften Glück haben und sie passen möglicherweise ganz gut oder sie werden passend gemacht, indem sie vielleicht entsprechend bestückt werden. Aber es macht ziemlich unflexibel, wenn die gekauften Ordnungshelfer dann unbedingt eingesetzt werden müssen. In den meisten Fällen würdest du nämlich eine andere, genau passende Lösung wählen.
Ein Beispiel: Du hast deine Küche ausgemistet und deinen Dingen eine neue Struktur (Gleiches zu Gleichem und wo was hin soll) gegeben, so wie sie für dich stimmig ist. Du hast einen Schrank, bei dem drei Kategorien an verpackten Lebensmitteln (u. a. Konserven) ideal verstaut und durch entsprechende Kisten perfekt unterteilt und somit voneinander getrennt wären.
Hättest du nicht vorher irgendwelche Kisten gekauft, würdest du jetzt feststellen, dass du drei Kisten einer bestimmten Größe benötigst und diese in deinen Schrank passen müssen, den du ebenso ausmessen würdest, um ein ideales Maß zu ermitteln, mit dem du zielgerichtet auf Shoppingtour gehen könntest.
Es müssen nicht immer neu gekaufte Lösungen sein. Selbst einfache Versand- oder Schuhkartons können manchmal die ideale Lösung sein und mit etwas Kreativität aufgehübscht werden. Auch über Kleinanzeigen- oder Nachbarschaftsportale lassen sich wenig oder nicht genutzte Ordnungshelfer besorgen. Mit handwerklichem Geschick kannst du aus Holz eigene Kisten bauen.
Die Ordnungshelfer kommen zum Schluss
So kaufst du nur, was du wirklich brauchst und bist am Ende nicht damit beschäftigt, deine Dinge den Ordnungshelfern anzupassen, sondern andersrum. Die Ordnungshelfer sind nämlich dafür da, dir Erleichterung zu verschaffen, sie kommen am Ende zum Einsatz.
Sie helfen dir dabei, an alle Dinge leicht heranzukommen. Neben der vereinfachten Zugänglichkeit, weißt du immer, wohin du etwas zurücklegen musst. Außerdem sorgen Ordnungshelfer dafür, dass die Dinge, die du besitzt, einen Rahmen haben und sich dadurch nicht unkontrolliert ausbreiten. Mit einer Beschriftung kannst du die Sache abrunden und findest sofort das, was du brauchst.
Weniger ist mehr
Erst hinterher zu schauen, was du brauchst, ist nicht nur sinnvoll, um ideale Lösungen zu finden, sondern auch um den Geldbeutel zu schonen. Sicherlich kannst du für einen Kellerraum einige durchsichtige Kisten in unterschiedlichen Größen besorgen, weil du mit möglicherweise vorhandenen Schwerlastregalen etwas flexibler bist und die nicht verwendeten Kisten wieder zurückgeben.
Für alles, was du nicht besitzt, musst du auch keine Ordnungshelfer finden. Je mehr Dinge du hast, desto mehr Aufwand ist es auch, diese zu verwalten, also zunächst einmal für alles einen Platz zu finden, der es dir ermöglichst, leicht heranzukommen. Überleg dir also gut, welche Dinge es wirklich wert sind.
Wie du vorgehen solltest
Ausmisten: Sortiere erst aus, sodass du nur von den Dingen umgeben bist, die dir wirklich wichtig sind, die dir Freude bereiten und die du brauchst.
Strukturieren: Überlege dir, welche Dinge du wo am besten unterbringst, damit ähnliche Dinge zusammen gelagert werden und alles, was du häufig brauchst, leichter zu erreichen ist.
Ordnungshelfer besorgen: Wo es jetzt nötig ist, besorge Ordnungshelfer, um dafür zu sorgen, dass Dinge durch bspw. einen Behälter eine Begrenzung bekommen, sodass sie sich nicht unkontrolliert ausbreiten. Außerdem sorgen sie dafür, dass du einfacher an das herankommst, was du brauchst.
Über Ordnung freuen: Alles hat seinen Platz, ist leicht zugänglich, lässt sich schnell wieder zurückräumen und sorgt für Klarheit und Ordnung!
Beispiele
Und hier noch ein paar exemplarische Anwendungsbereiche:
Kleidung: Damit nicht alles im Kleiderschrank oder der Kommode umherfliegt, können Kisten oder Schubladentrenner dafür sorgen, dass sich nichts vermischt und z. B. gefaltete und aufgestellte T-Shirts ordentlich verstaut sind.
Kühlschrank: Um zu vermeiden, dass du erst mehrere Dinge von vorn rausnehmen musst, um an etwas heranzukommen, das weiter hinten steht, können bspw. Drehteller oder durchsichtige Boxen helfen, die herausgezogen werden, um alles leicht zu bedienen und den Überblick zu behalten.
Badezimmer: Haargummis, Lippenstifte und Nagellacke lassen sich gut sortiert in kleinen Schachteln oder Boxen viel besser verstauen. Alles hat seinen Platz und jeder Handgriff im Bad fällt leicht.
Büromaterial: Stifte, Schere, Lineal usw. können mithilfe von Unterteilungen in der Schublade nicht mehr umherfliegen. Stattdessen ist alles schön übersichtlich und du findest sofort, was gebraucht wird.
Lebensmittel: Trockene Lebensmittel wie Haferflocken, Linsen, Nudeln und Reis lassen sich wunderbar in Gläser umfüllen. Das sorgt für einen klaren Anblick, weil bunten Verpackungen wegfallen, und dadurch auch für ein viel bessere Übersicht und mehr Lust auf gesundere Ernährung und aufs Kochen.
Fazit
Ordnungshelfer vor dem Ausmisten und Ordnungschaffen zu kaufen ist ein ehrenwerter Versuch, einen ersten Schritt in Richtung aufgeräumtes Haus zu starten. Allerdings behindern diese dann nur den Prozess des Reduzierens und sind am Ende meist gar nicht wirklich passend, weil erst dann sichtbar wird, was eigentlich nötig ist. Daher ist es wichtig, erst zu schauen, für was und in welchen Möbeln Ordnungshelfer benötigt werden, um dann entsprechende Kisten, Boxen etc. anzuschaffen. Diese können dafür sorgen, dass alles am richtigen Platz und leicht zugänglich bleibt und eben der Ordnung hilft.
Über neue Blogartikel informiert werden, Tipps, Inspiration und Impulse - das alles bekommst du 1x im Monat, wenn du meinen Newsletter abonnierst.
Comments